Atomlügen
PublikationenMartin Litschauer, Anti-Atom-Sprecher
Die Atommüllfrage kann man nicht aussitzen, das ist unverantwortlich gegenüber den nächsten Generation und damit ist klar, dass dieser in den Atomkraftwerken schon garn nicht produziert werden darf, wenn die Lagerung nicht ganz gelöst ist. In den letzten Jahrzehnten haben sich viele Märchen zur Atomkraft angesammelt, wir haben die auch in unserer Broschüre aufgearbeitet. Daraus hat sich auch die Sammlung unserer Atomlügen entwickelt, die ich hier zusammengestellt habe.Zahlreiche AKW sind vom Klimawandel bedroht, weil z.B. der Meeresspiegel steigt, Hochwässer und Stürme immer stärker werden und selbst das Kühlwasser geht immer öfter aus. Im Kampf gegen den Klimawandel kommen AKW auf jeden Fall zu spät, weil die 1. die Bauzeit viel zu lange ist und 2. mit dem gleichen Geld mit Erneuerbaren mehr als 3 mal so viel Strom erzeugt werden kann. Die Energiewende darf nicht durch Umwege aufgehalten werden.Atomlüge 1
“Ohne Atomstrom keine Energiewende”
Atomkraftwerke sind ebenfalls dem Wetter ausgesetzt, aber noch viel mehr vom Klimawandel bedroht, wenn z.B. Flüsse austrocknen oder der Meeresspiegel steigt oder Stürme zunehmen.
Gegen den Klimawandel kommen neue Atomkraftwerke auf jeden Fall zu spät, dafür dauert Planung und Bau viel zu lang. Das Geld fehlt dann aber beim Ausbau der Erneuerbaren Energie.
Atomlüge 2
“Neue Technologien lösen alte Probleme”
Mit der Diskussion über neue Modelle, die eigentlich auf alte Konzepte zurück greifen, soll das Versprechen aufrecht erhalten werden, dass Atomkraft die Probleme der Zukunft löst. Damit geht wertvolle Zeit verloren, in der die #Energiewende ausgebremst wird.
Im Kampf gegen den #Klimawandel kommen diese ganzen Projekte viel zu spät, wir müssen gleich auf Erneuerbare Energie setzen, so funktioniert der Umbau des Energiesystems viel rascher.
Atomlüge 3
“Klein, sicher und fast umsonst #SMR”
Umgerechnet auf die produzierte kWh Atomstrom erzeugen kleine Reaktoren sogar mehr Atommüll als große AKW und dass diese billiger sind, entpuppt sich immer mehr als Märchen.
Die höhere Anzahl an Reaktoren erhöht auch die Wahrscheinlichkeit für einen Störfall, von mehr Sicherheit kann man deshalb bei SMR auch nicht sprechen.
Außerdem steigt die Bedrohung durch SMR-Reaktoren auf der ganzen Welt durch Krieg und Terror, wenn dieser überall aufgestellt werden. Auch das radioaktive Material kann dann leichter in falsche Hände geraten.
Atomlüge 4
“Atomenergie ist billig”
Es wird immer deutlicher, dass Atomstrom viel teurer ist, als versprochen. Und da sind die Haftungen für einen Unfall durch den Staat noch gar nicht mit eingepreist.
Auch im Atommusterland Frankreich steigt von Jahr zu Jahr der Strompreis, weil man nun feststellen müsste, dass die Produktion doch teurer ist. Die #EDF musste sogar not verstaatlicht werden. Die Steuerzahler:innen werden dann immer wieder zur Kasse gebeten.
Atomlüge 5
“Atomenergie ist CO2-neutral”
Während hunderttausende Tonnen radioaktiver Müll auf beim Rückbau auf den Deponien landet, können die meisten Materialien aus Windrädern und PV-Modulen zum Großteil widerverwertet werden.
Neue AKW brauchen bis zum Betrieb oft 15 bis 20 Jahre, in der Zeit werden für den Bau viele Treibhausgase ausgestoßen aber keine einzige Tonne CO2 eingespart. Der Bau von Ökostromanlagen geht schneller und hilft damit auch rascher.
Atomlüge 6
“Atomenergie ist sicher”
Es ist eher eine Frage, wie unsicher sind die Atomanlagen. Aus meiner Sicht sind sie das Risiko nicht wert, wir können uns auch mit Erneuerbarer Energie versorgen.
Wer wusste, dass 1977 im AKW Bohunice im Block A1 eine Kernschmelze stattgefunden hat? Das war übrigens vor der Zwentendorf-Abstimmung und wurde erfolgreich verheimlicht.
Die Liste mit Atomunfällen ist übrigens deutlich länger, z.B. jene auf: http://atomunfall.de
Atomlüge 7
“Veraltete Reaktoren werden modernisiert oder abgedreht”
Der Bau von Mochovce 3 wurde 1986 begonnen und in dieser Konstruktion fehlt das Volldruckcontainment, trotz dieser alten Technik wurde der Reaktor 2022 in Betrieb genommen und entspricht damit nicht dem Stand der Technik.
Das AKW Krško steht mitten im Erdbebengebiet und wurde nicht in allen Bereichen trotz bekannter Mängel nachgerüstet. Trotzdem wurde eine Betriebsverlängerung für die alte Technik genehmigt.
Alte Reaktoren laufen immer länger und mit jedem Jahr steigt auch wegen der Alterung das Risiko für einen Unfall.
Atomlüge 8
“Atomstrom ist allzeit verfügbar”
In Wirklichkeit können AKW nicht ohne Backup leben und wenn sie ausfallen gehen manches Mal bis zu 1600 MW schlagartig ohne Vorwarnung vom Netz.
Am 4. April 2022 schießt der Strompreis in Frankreich durch die vielen AKW Ausfälle auf 3 € pro kWh während Strom in Deutschland 0,1 € pro kWh und gleichzeitig glühen die Stromleitungen durch den Import nach Frankreich aus allen Nachbarländern.
Atomlüge 9
“Mit Fusionsreaktoren holen wir uns die Sonne auf die Erde”
Was hätten wir mit diesen 30 Mrd. € in der Forschung für die Energiewende alles erreichen können?
Seit Jahrzehnten gibt es eine konstante Zeit, bis es angeblich Kernfusionsreaktoren geben soll. Es ist kein wesentlicher Fortschritt erkennbar. Auch wenn in einem Forschungsreaktor kurzzeitige Fusion gelingt, heißt das nicht, dass es langfristig (wirtschaftlich) funktioniert.
Wir können schon über Grundlagenforschung sprechen, wir sollten aber nicht so tun, als ob uns die Kernfusion schon bald Lösungen für die Energieversorgung liefern wird. Die Energiewende darf durch Warten nicht weiter aufgehalten werden.
Setzen wir lieber auf die direkte Nutzung der Sonnenenergie, da wissen wir woran wir sind und dass diese Strom billig ist. Mit den Erneuerbaren können wir uns zu 100% versorgen.
Atomlüge 10
“Myrrha löst Müllproblem”
Die bei der Transmutation zur Behandlung von hochradioaktiven Müll entstehen neue Spaltprodukte, die dann auch militärisch verwendet werden können.
Abgesehen von der zusätzlichen militärischen Bedrohung sagt die theoretische technische Möglichkeit nichts darüber aus, ob diese Bearbeitungsprozess überhaupt finanzierbar ist.
In der Vergangenheit wurden ja schon oft neue Reaktoren und Methoden von der Atomindustrie versprochen, meist wurden dann die Steuerzahler:innen für den Schaden zu Kasse gebeten. Das muss endlich aufhören.
Jüngstes Beispiel in Deutschland: Neue Milliardenlast: Kosten für AKW-Abriss landen wohl bei den Steuerzahler:innen.