Ressourceneffizienz
Das Thema Energieeffizienz hat mich bereits als Hauptschüler begeistert und mich später als Elektrotechniker immer wieder beschäftigt. Einen möglichst hohen Wirkungsgrad zu erreichen, bedeutet Energie nicht durch Abwärme zu verlieren, wo diese Wärme gar nicht gebraucht wird. Es geht eigentlich nicht um Energie-SPAREN und einen Verzicht. Mit weniger Energieeinsatz soll die gleiche Leistung, derselbe Nutzen erreicht werden.
(Energie-) Buchhaltung ist Weg zu mehr Effizienz
Als Energieberater habe ich mich dann besonders mit Energieeffizienz beim Stromverbrauch beschäftigt und die Energiebuchhaltung für mich entdeckt. Dabei geht es darum, den Gesamtenergieverbrauch und den Energieverbrauch der einzelnen Geräte zu erfassen. So findet man besonders ineffiziente Geräte und kann sich überlegen, wie man diese austauscht oder besser nutzt.
2010 haben wir unser Haus gekauft, weil wir sparsam mit Ressourcen umgehen wollten. Ein Neubau hätte die Umwelt sicher mehr belastet. Danach habe ich mir die Aufgabe gestellt, den Energieverbrauch zu optimieren. Wir haben das Haus mit einer Stromvorschreibung von 11.000 kWh übernommen. Innerhalb von 2 Jahren habe ich den Stromverbrauch durch verschiedene Maßnahmen auf 1.500 reduziert, ohne dass wir uns eingeschränkt gefühlt haben. In meinen Vorträgen zum „1.500 kWh-Haus“ habe ich schon oft diesen Weg aufgezeigt. Damals hat unser Landesenergieversorger einen 4-Personenhaushalt als „Gut“ (sparsam) eingestuft, wenn er 3000 kWh Jahresverbrauch hatte. Wir lagen damit bei der Hälfte dieser Vorgabe! Es lohnt sich zu hinterfragen, ob man nicht doch noch besser sein kann.
Die hohen Energiepreise der letzten Jahre haben aufgezeigt, dass Effizienz nicht nur ein Thema für den Klimaschutz ist, es geht auch darum unnötige Kosten zu vermeiden.
Dämmung und CO2-Speicher statt Brennstoff
2013 hat übrigens der Hagel unsere Hausfassade an 2 Seiten massiv beschädigt. Wir standen vor der Entscheidung, ob wir das Blockhaus abschleifen und neu streichen sollten. Der Arbeitsaufwand wäre sehr hoch gewesen. Wir haben uns dann doch anders entschieden und eine neue Holzfassade über die Blockhauswand geschraubt. Dadurch konnten gleichzeitig auch noch 15 cm Dämmung angebracht werden. Im ersten Moment haben wir da vor allem viel Holz gebraucht. In den Folgejahren haben wir aber um 2/3 weniger Holz verheizt. So hat sich der Aufwand auch für die Umwelt rasch gelohnt. Auch wenn Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, gibt es nicht uneingeschränkt viel davon. Deshalb ist es wesentlich besser, das Holz steckt in der Fassade. So wird das CO2 auch gespeichert und reduziert gleichzeitig den CO2 Ausstoß beim Heizen. Bzw. kann das Brennholz, das wir jetzt nicht mehr brauchen, von jemand anderem genutzt werden.
Materialverbrauch und geplante Obsoleszenz
Immer wieder lesen wir von geplanter Obsoleszenz. Also davon, dass Geräte z.B. kurz nach der Garantie kaputt werden. Billige Waschmaschinen halten oft nur 3 Jahre und können dann nicht mehr repariert werden. Durch den Neukauf dieser Geräte werden dann wieder Ressourcen, also Rohstoffe, verbraucht. Viele dieser Materialien stehen nur begrenzt zur Verfügung. Vor allem werden aber auch viele Rohstoffe und viel Energie in der Produktion verbraucht. Es macht daher meist Sinn, wenn Geräte möglichst lange halten. Zumindest wenn sie auch viele Jahre genutzt werden können und nicht vorzeitig weggeschmissen werden, weil sie überaltert sind.
Ich vermisse beim Kauf der meisten Geräte Angaben der Hersteller, für welche Lebensdauer diese ausgelegt sind. Dafür sollte es dann eigentlich eine Art Haftung geben, wenn dieser Wert typischerweise nicht erreicht wird. Aber nur so könnten wir beim Kauf entscheiden, ob wir ein Gerät mit einer entsprechenden Lebensdauer kaufen. Im Geschäft ist es kaum herauszufinden, dass eine 300€ Waschmaschine oft nur 3 Jahre hält, während eine 800€ Waschmaschine meist nach 10 Jahren noch immer funktionsfähig gehalten werden kann. Mit dem Reparaturbonus versuchen wir dann diese Geräte möglichst lange am Leben zu halten, was bei Billiggeräten sehr oft nicht funktioniert.
Ich war viele Jahre auch in der Entwicklung von Relais tätig. Je nach Materialeinsatz kann man die Lebensdauer von elektromechanischen Bauteilen durchaus beeinflussen. Es sollte aber klar sein, für welche Lebensdauer man diese baut. Wird sie zu hoch ausgelegt, wird wertvolles Material, z.B. Silber, verschwendet. Ist die Lebensdauervorgabe zu gering, fällt das Endgerät zu früh aus. Es ist nicht immer Absicht, dass ein Bauteil zu früh ausfällt. Auch in diesem Bereich geht es darum Rohstoffe nur in jenem Ausmaß einzusetzen, das notwendig ist. Das ist das Streben nach Ressourceneffizienz.

ENERGIELIX-TIPP
Wer billig kauft – kauft oft teuer!
Qualität macht sich bezahlt und schont die Umwelt. Das Beispiel der Waschmaschine um 300 €, die oft nach 3 Jahren schon kaputt ist kennen viele …