Vorteile für Konsumenten, Produzenten und ProSumer
Auf den Strombörsen sind die Strompreise in der Zwischenzeit sehr wechselhaft geworden. Bei gutem Wetter und viel Sonnenschein gibt es immer wieder Zeiten, wo die Strompreise negativ werden. Das freut Konsumenten (wenn sie diese Preise mit flexiblen Tarifen nutzen können) macht die Einnahmen aus z.B. Photovoltaikanlagen schwerer berechenbar. Das schreckt so manchen davor ab, eine PV-Anlage zu errichten. Auf der anderen Seite leiden Konsumenten unter den hohen Strompreisen, wenn Strom knapp wird. Energiegemeinschaften können hier für einen Ausgleich sorgen.
EAG hat es möglich gemacht
Mit dem Erneuerbaren Ausbaus Gesetz, dem EAG, haben wir einen Meilenstein für Energiegemeinschaften geschafft und viele Länder in der EU blicken nun nach Österreich, um dieses Erfolgsmodell zu kopieren und weiterzuentwickeln. Bei der Ausarbeitung des Gesetzes war es uns wichtig, dass regional erzeugter Ökostrom auch regional besser genutzt werden kann. Deshalb ist im Gesetz festgelegt, dass für Energiegemeinschaften bei der Nutzung von regionalem Ökostrom weniger Netzgebühren anfallen. Dadurch wird dieser Strom billiger. Es gibt mit den Energiegemeinschaften den Anreiz Ökostromanlagen möglichst in der Nähe umzusetzen und dadurch einen finanziellen Vorteil zu bekommen.
Einfache Umsetzung
Um Strom von einer Energiegemeinschaft nutzen zu können, braucht es nicht einmal einen Stromanbieterwechsel. Man schließt einen Liefervertrag mit einer Energiegemeinschaft ab und bekommt jenen Strom verrechnet, der direkt verbraucht wird. Energiegemeinschaften müssen keine rund um die Uhr Versorgung sicherstellen, denn der restliche Strom kommt vom bisherigen Stromversorger. Dieser verrechnet dann die Differenzmenge, die zur Vollversorgung fehlt. Wenn man sich um die Umrechnung selber kümmern möchte, wäre es auch möglich eine Energiegemeinschaft innerhalb der Familie zu gründen.
Stabile Preise
Für Ökostromproduzenten haben die Energiegemeinschaften den Vorteil, dass ein fester Preis vereinbart werden kann. Es macht dann keinen Unterschied, ob Solarstrom um 9 Uhr oder um 12 Uhr geliefert wird. Dadurch sind die Erträge von Photovoltaikanlagen leichter berechenbar. Das Risiko für Investition sinkt. Für Konsumenten ergibt es einen fairen und stabilen Strompreis ohne Ausschläge nach oben. Die Preissteigerungen durch den Russlandkrieg sind uns noch in Erinnerung. Mit Energiegemeinschaften kann man eine solche Entwicklung durchbrechen.
ProSumer sind Marktteilnehmer, die sowohl Ökostrom liefern als auch als Verbraucher abnehmen. Tausende kleine PV-Anlagenbetreiber nutzen dieses Modell und können ebenfalls von Energiegemeinschaften profitieren. Die geringeren Netzgebühren können dabei für beide Seiten von Vorteil sein.