Umweltgemeinderat WAIDHOFEN AN DER THAYA
Umweltschutz, Energiewende und Nachhaltigkeit waren schon immer ein großes Anliegen von mir. Im Nationalrat durfte ich dazu an einigen Gesetzen mitarbeiten. Seit 2025 habe ich in der Stadtgemeinde Waidhofen/Thaya die Funktion des Umweltgemeinderates (UGR) übernommen und überwache damit auch unsere Fortschritte beim Klimaschutz.
Umweltgemeinderat
Bei der Umsetzung der Energiewende kommen auf die Gemeinden und die Umweltgemeinderät:innen große Aufgaben zu. Mit dem Start der Pilotregion der Windkraftbürgerbeteiligung haben wir in Waidhofen/Thaya einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung weniger Energie Abhängigkeit und mehr Klimaschutz gesetzt. Ich möchte mich als Umweltgemeinderat dafür einsetzen, dass dieser Weg weiter beschritten wird und ich unsere Erfahrungen an andere Gemeinden weitergeben kann.
GVV-Vorstand
Im Mai 2025 wurde ich in den Vorstand des Grünen Gemeindevertreterverbandes Niederösterreich gewählt. Ich möchte mich in dieser Funktion vor allem für die Vernetzung unserer Umweltgemeinderät:innen und die Themen Energie, Umwelt, Klimaschutz, Effizienz und Mobilität einsetzen und meine Erfahrungen aus über 20 Jahren im Gemeinderat und 5 Jahren Nationalrat weitergeben.
Große Herausforderungen
Energieeffizienz und Energiewende
Mit dem Erneuerbaren Ausbau Gesetz, EAG, wurden in der letzten Regierung erste Meilensteine für die Energiewende erreicht. Beim Ökostromausbau wurde der Turbo gezündet und 2024 wurde in der Bilanz bereits so viel Ökostrom in Österreich produziert, wie Strom in einem Jahr verbraucht wurde. Trotzdem haben wir aber vor allem im Winter noch Versorgungslücken und sind noch vom Erdgas abhängig. Deshalb muss die Ökostromerzeugung weiter ausgebaut werden.
Um weiter Öl und Gas in anderen Bereichen zu ersetzen, z.B. für Wärmepumpen statt Gasheizungen oder Elektroautos statt Verbrennern, muss die Ökostromproduktion auch in den nächsten Jahren weiter gesteigert werden. Während der Gesamtenergieverbrauch dadurch sinken wird, steigt der Stromverbrauch. Das ist kein Widerspruch sondern notwendig für mehr Energieeffizienz. Damit kommen noch zahlreiche Aufgaben auf die Gemeinden und Umweltgemeinderäte zu.
Energiegemeinschaften
Mit dem EAG wurden auch die Energiegemeinschaften ermöglicht. Das war nicht nur ein Meilenstein für Österreich, sondern auch ein Gesetz mit Vorbildcharakter in der EU, das nun auch kopiert wird. Mit den Energiegemeinschaften kann Ökostrom regional genutzt werden, das senkt auch die Stromkosten für die Menschen in der Gemeinde und deshalb lohnt es sich, alle an der Energiewende zu beteiligen. Als Umweltgemeinderat kann man sich dafür einsetzen, dass Strom aus regionalen Windkraft- oder Photovoltaikprojekten zum Beispiel in der eigenen Energiegemeinschaft genutzt wird. In unserer Pilotregion der Windkraft Bürgerbeteiligung konnten wir auch die Nachbargemeinden an den Projekten beteiligen und so entsteht ein Miteinander in der Energiewende.
RED III
Die RED III (Renewable Energy Directive) ist eine Überarbeitung (Recast) der EU Erneuerbare-Energie-Richtlinie. Mit dieser kommen auch große Herausforderungen auf die Gemeinden zu. Diese Richtlinie gibt vor, dass der Anteil Erneuerbarer Energie erhöht und der Energieverbrauch gesenkt werden muss. Das betrifft auch Gemeindegebäude und Fuhrparks. Dafür braucht es Energiebuchhaltung und Energiekonzepte und das bedeutet auch viel Arbeit für Umweltgemeinderäte und Ausschüsse. Danach müssen diese Projekte auch noch geplant, finanziert und umgesetzt werden.
Projektbeispiele für den Umweltgemeinderat
Effiziente Straßenbeleuchtung
Auf meine Initiative war die Stadtgemeinde Waidhofen/Thaya eine der ersten Gemeinden in NÖ, die auf eine LED-Straßenbeleuchtung umgestellt hat. Das reduziert nicht nur die Lichtverschmutzung, sondern auch ganz stark den Stromverbrauch. Da der Strom vor allem in der Nacht verbraucht wird, ist das besonders hilfreich, den in dieser Zeit steht kein PV-Strom zur Verfügung. Es hat sich aber auch der Service-Aufwand reduziert, was eine weitere Kostenersparnis ist und die Umwelt entlastet.
Trinkwasserversorgung optimiert
Bei uns liegt der Energieverbrauch beim Trinkwasser bei ca. 2 kWh/m³. Oft ist man sich gar nicht bewusst, wie viel Energie auch mit dem Wasser verbraucht wird. Als zuständiger Stadtrat habe ich die Trinkwasseraufbereitungsanlagen optimieren lassen. Mit neuen Steuerungen und Pumpen verbrauchen wir nun um 1/3 weniger Strom pro m³ Trinkwasser.
PV und Energiegemeinschaft
Wir haben auf meine Initiative auch viele Photovoltaikanlagen auf unseren Gemeindegebäuden errichtet. Mit anderen Gemeinden im Bezirk haben wir eine Energiegemeinschaft gegründet. So kann unser Ökostrom gemeinsam mit dem aus den Nachbargemeinden verwendet werden. Nun wurde die Energiegemeinschaft auch auf Privathaushalte ausgedehnt, so dass diese unseren Strom auch nutzen können bzw. die Gemeinden den Strom von privaten Solarstromanlagen. Auf dem Parkplatz des Freizeitzentrums wird gerade eine PV-Überdachung errichtet. Damit kann diese versiegelte Fläche zur Stromproduktion genutzt werden und gleichzeitig gibt es dort mehr Schatten und sogar Elektroautoladestellen.
Elektroautos
Ich setze mich schon seit vielen Jahren für Elektroautos ein, weil diese die Umwelt weniger belasten und deutlich weniger Energie verbrauchen. Deshalb habe ich mich auch für die Anschaffung eines Elektroautos für das Wasserwerk eingesetzt. So können wir unseren eigenen Strom verwenden und müssen weniger Diesel kaufen. Moderne Elektroautos mit V2L oder V2x-Funktion können übrigens auch Strom abgeben und sind so im Krisenfall auch eine Notstromversorgung.
Carsharing
Ich bin seit der Gründung des Carsharings in Waidhofen/Thaya Mitglied. In unserer Kleinregion gibt es mehrere Elektroautos, die über das Carsharing ECO Thayaland zur Verfügung stehen. Seit 2023 benutzen wir Elektroautos auch für Dienstreisen in der Gemeinde. Das Teilen und gemeinsame Nutzen von Autos reduziert den Ressourcenverbrauch deutlich. Carsharing ist sicher eine gute Ergänzung zum öffentlichen Verkehr.
Hochwasserschutz und Biodiversität
Wir haben in der Stadt Waidhofen/Thaya den Hochwasserschutz umgesetzt, in dem ein Bauernhof abgesiedelt und dort eine Flutmulde errichtet wurde. Diese Flutmulden können auch als Biodiversitätsflächen genutzt werden. Auf jeden Fall konnten wir neben dem Fluss entsiegeln und mehr Platz für das Wasser schaffen. Ich denke es ist sicher ein spannender Ansatz darüber nachzudenken, wie sich das Renaturierungsprogramm der EU mit Hochwasserschutz verbinden lässt und man so auch EU Gelder für den Hochwasserschutz nutzen kann.
Anti-Atom
Viele Gemeinden sind von Grenz nahen Atomkraftwerken oder Atommülllagern bedroht. Da werden uns von den Befürwortern zahlreiche Atomlügen aufgetischt. deshalb habe ich da einige Unterlagen erstellt und stelle diese gerne zur Verfügung.
Klimabeirat
Umweltschutz ist ein Thema, dass nicht nur den Gemeinderat betrifft. Gerade bei Projekten ist es wichtig, dass viele Menschen eingebunden werden. Als Umweltgemeinderat kann ich nur empfehlen auch einen Klimabeirat zu gründen und so Lösungen mit möglichst vielen zu diskutieren und zu erarbeiten.
Funktionen
Seit 2005 im Gemeinderat
2015 bis 2025 Stadtrat
2019 bis 2024 Nationalrat
2020 bis 2025 Vizebürgermeister
Seit 2025 Umweltgemeinderat
Der Umweltgemeinderat ist ein unabhängiges Organ, dass an keine Weisungen gebunden ist und seine Verantwortlichkeit besteht lediglich dem Gemeinderat gegenüber.
Gemäß §15 NÖ USchG, LGBL.8050-6 sind in jeder Gemeinde zur Wahrung der Interessen des Umweltschutzes vom Gemeinderat ein Umweltgemeinderat zu bestellen. Ihnen kommen im eigenen Wirkungsbereich der Gemeinde die gleichen Aufgaben wie einem Umweltschutzorgan §13 zu.

Energielix-Tipp
Winterradeln
Wer beim Alltagsradeln das ganze Jahr unterwegs sein möchte, kommt nicht am Winterradeln vorbei. Beim Radfahren sucht man sich meist die kurzen und schnellen Wege …