Klimaschutz

Der Klimaschutz ist sicher ein Schlagwort der letzten Jahre und gleichzeitig gar nicht so eindeutig. Eigentlich könnte man ja sagen, das Klima kann man nicht schützen, das wird es auf der Erde immer geben. Es geht also darum, dass wir uns selber vor dem raschen und vom Mensch gemachten Klimawandel schützen müssen.

Es besteht die Gefahr, dass sich nicht nur Pflanzen und Tiere sondern auch wir Menschen uns nicht rasch genug an die Klimawandel anpassen können. Es geht darum, dass wir in der Klimakrise Land verlieren, das unser Lebensraum war. Die ersten Klimaflüchtlinge wurden bereits anerkannt, Australien wird die Bewohner des pazifischen Inselstaates Tuvalu aufnehmen, wenn diese Inseln bald durch den steigenden Meeresspiegel nicht mehr dauerhaft bewohnbar sind.

Klimawandelanpassung

Im Jahr 2023 lag die durchschnittliche Temperatur auf der Erde bereits bei +1,5°C gegenüber dem Mittelwert der Jahre 1850 bis 1900. Damit eigentlich schon am Wert, den man mit den Klimazielen von Paris nicht überschreiten wollte. Wir können hoffen, dass dies ein Ausreißer war und wir auch wieder kühlere Jahre erleben, aber im Schnitt werden wir das 1,5 °C Ziel nur mehr schwer halten können. Gerade deswegen müssen unsere Bemühungen gegen den Klimawandel jetzt noch stärker werden. Es macht einen großen Unterschied, ob sich die Welt um 1,5°C oder 1,7°C oder sogar 2°C erwärmt Noch höhere Temperaturen sind nicht ausgeschlossen, wenn weiter so viele Treibhausgase in die Luft geblasen werden. In der Zwischenzeit hat die Klimawandelanpassung bereits eingesetzt. Wir müssen unsere Trinkwasserversorgungen ausbauen und neue Brunnen errichten. In Gebäuden müssen Klimaanlagen nachgerüstet werden. Die Landwirtschaft kämpft mit Ernteausfällen durch Dürre, Hitze, Hagel und vielen anderen Umwelteinflüssen. Die meisten davon werden durch den Klimawandel verstärkt. Mit jedem Zehntelgrad mehr, steigen die Auswirkungen, werden Unwetter immer heftiger. Jetzt erst wird vielen bewusst, dass die Klimawandelanpassung viel teurer ist, als der Klimaschutz gewesen wäre.

Wetterextreme

Unwetter hat es immer schon gegeben. Der Klimawandel hat aber die Häufigkeit und die Intensität deutlich verändert. Immer neue Rekorde bei Windgeschwindigkeiten oder der Größe der Hagelkörner oder bei den Regenmengen führen uns vor Augen, was Klimawandel bedeutet. Die wärmeren Meere und die wärmere Luft führen dazu, dass immer mehr Wasser transportiert wird. Dadurch fallen Unwetter immer heftiger aus. Die Unwetterschäden nehmen durch den Klimawandel immer mehr zu. Die Verursacher zahlen bisher aber kaum für diese Schäden. Dabei sind immer mehr Bereiche vom Klimawandel bedroht. Die Landwirtschaft ist besonders gefordert. Aber selbst Atomkraftwerke haben Probleme mit dem Klimawandel. Dass die Flüsse oft zu wenig Wasser für die Kühlung haben, ist dabei das kleinere Problem. Der steigende Meeresspiegel, Küstenerosion, Sturzfluten, Wirbelstürme und vieles mehr, wurde bei der Konstruktion dieser Atomanlagen oft nicht ausreichend berücksichtigt. Damit ist der Klimakrise auch eine Krise für die träge Atomkraft. Der Abbau von solchen Anlagen kann Jahrzehnte dauern, wie uns Fukushima bereits vor Augen führt.

Mit Energiewende Synergien beim Klimaschutz nutzen

Die Energiewende zu 100% Erneuerbare Energie ist notwendig, um den Temperaturanstieg so gering wie möglich zu halten. Dabei können und müssen viele Synergien genutzt werden. Wir müssen darauf achten, dass wir zu einem nachhaltigen System kommen, auch was die Rohstoffe betrifft. Das bedeutet, wir brauchen Ressourceneffizienz und die bedeutet auch eine Kreislaufwirtschaft. Das Beispiel Elektroautos zeigt vor, wie das gehen kann. Elektroautos haben einen besonders hohen Wirkungsgrad, dadurch wird wesentlich weniger Primärenergie beim Fahren verbraucht. Gleichzeit sind sie leiser und stoßen keine Abgase aus, das wirkt sich positiv auf unser Gesundheitssystem aus. Elektroautos können als Stromspeicher zusätzlich genutzt werden. Damit kann einerseits Überschussstrom verwendet werden, andererseits kann Strom bei Mangel auch wieder aus den Autos entnommen werden. Am Ende der Lebensdauer können ein Großteil der Materialien wieder verwendet und neue Elektroautos gebaut werden. Zum Unterschied, zum Verbrennungsmotor, wo jedes Auto mehrere Tonnen des Rohstoffes Öl während der Lebenszeit einfach verbrennt und vernichtet. Wie man sehen kann, gibt es aus einer Lösung sehr viele Synergien. Und in anderen Bereichen gibt es auch solche Beispiele.

Umweltschutz, oder doch Klimaschutz?

Ja, manches Mal stehen sich die Interessen beim Umweltschutz und beim Klimaschutz gegenseitig im Weg und es braucht Kompromisse. Bei der Wasserkraftnutzung sind uns die Umweltschutzargumente ja schon lange bekannt und wir müssen darauf achten, dass wichtige Naturräume erhalten bleiben. Immer öfter sehen wir diesen Konflikt nun aber auch bei der Windkraftnutzung. Windkraftgegner argumentieren, dass der Wald geschützt werden muss und den Windrädern nicht geopfert werden darf. Ich habe das vor über 10 Jahren auch bei der Verhinderung eines Windparkprojektes bei uns im Bezirk gehört. Da wurde laut getrommelt, der Wald muss vor den Windrädern geschützt werden und der Klimaschutz war nicht wichtig. Heute 10 Jahre später steht dort noch immer kein Windrad. Der Großteil des Waldes steht auch nicht mehr. Dieser Industriewald ist dem Klimawandel mit Trockenheit, Stürmen und Borkenkäfer großteils schon zum Opfer gefallen. Der Klimaschutz und die Ökostromproduktion, welche Öl und Gas hätte ersetzen können, wurde verhindert. Ein modernes Windrad produziert übrigens pro Jahr auf 0,25 ha so viel Strom, wie auf 1300 ha Wald in der gleichen Zeit an Energie zuwächst. Da sind aber die Wirkungsgradverluste der Biomasse noch nicht eingerechnet.

Klimaschutz mit CO2-Speicherung

Möglicherweise wird es uns für den Klimaschutz nicht erspart werden, dass wir CO2 aus der Luft abscheiden und in CO2-Lagern unter der Erde speichern müssen. Besonders begeistert mich diese Technik nicht, weil noch keiner sagen kann, wie sicher diese CO2-Speicher sind. Hinzu kommt, dass das Abscheiden von CO2 auch viel Energie verbraucht. Gar nichts halte ich von Ideen, dass CO2 bei der Verwendung fossiler Energie abgeschieden und gespeichert wird. Dies soll nur dazu dienen, die fossilen Energien am Leben zu erhalten. Wir müssen sofort auf effiziente, erneuerbare Energie umsteigen. Es kann aber auch der Energieverbrauch gesenkt und dabei CO2 gespeichert werden. Möglich ist das zum Beispiel dadurch, dass wir unsere Häuser mit Holz und Stroh dämmen. So sinkt der Energieverbrauch für Heizen und Kühlen und gleichzeitig wird das CO2 in Form von Holz oder Stroh Jahrzehnte im Haus gespeichert. Biomasse sollte daher in erster Linie als CO2-Speicher und nicht als Energielieferant dienen. Es ist wesentlich besser mit Holz zu dämmen als mit Holz zu heizen.

Global denken, lokal handeln

Der Klimaschutz ist eine Herausforderung für die ganze Welt, und es sind alle vom Klimawandel betroffen. Gleichzeitig müssen aber alle auch einen Beitrag leisten, damit der Energieverbrauch sinkt und wir zu 100% auf Erneuerbare Energie umstellen könne. Dafür müssen wir auch lokal handeln und unsere Aufgaben machen, da aber auch große Chancen für eine nachhaltige Entwicklung unserer Regionen sein können.

Energielix

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Strohdämmung

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